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Eigenkapital

Gehen wir doch noch einmal genauer ein auf das Thema Eigenkapital.

Ein Unternehmen benötigt eine mindestens ausreichende Eigenkapitalausstattung, um handlungsfähig zu sein und die Fremdkapitalkosten nicht in astronomische Höhen zu treiben. Die richtige Eigenkapitalquote entscheidet über die Höhe der Kreditzinsen und die Verschuldungskapazität.

Unternehmen, die in guten Zeiten konsequent ihre Eigenkapitalbasis gestärkt haben, werden es in einer Krise deutlich leichter haben, die Phase der erschwerten Finanzierungsbedingungen zu überwinden. Spätestens seit Basel II bildet die Eigenkapitalausstattung die Basis für einen Großteil der Finanzierungsmöglichkeiten. Die Eigenkapitalquote ist somit eine sehr wichtige und einflußreiche Größe in der Bilanz.

Eine optimale Eigenkapitalausstattung ergibt sich aus Rechtsform, steuerlicher Komponente, Besonderheiten der Branche und gewünschter Eigenkapitalrendite. Natürlich sind die Quellen für das Eigenkapital auch entscheidend dafür, den Rahmen aufzuzeigen, in dem man sich bewegen kann und möchte.

Grundsätzlich gilt, je anlageintensiver das Unternehmen ist, umso mehr Eigenkapital wird benötigt. Grobe Richtgröße: die gute "Goldene Bilanzregel". Manche Experten empfehlen Produktionsunternehmen eine Eigenkapitalquote von mindestens 30%, bei Handelsunternehmen, die eher durch ein sich schnell umschichtendes Umlaufvermögen gekennzeichnet sind, setzen sie die Untergrenze bei 10% an. Im speziellen jedoch wird man sich jedes Unternehmen individuell ansehen müssen.

Die Eigenkapitalausstattung ist neben dem Cash Flow, dem Verschuldungsgrad und dem laufenden Unternehmensgewinn auch eine wichtige Einflußgröße für das externe Rating sowie für die bankinterne Bonitätsbeurteilung. Für Banken ist die Frage nach der Eigenkapitalausstattung eigentlich eine Frage nach der Verschuldungskapazität.

 

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